Lieber Michael Manns,
vor einigen Jahren meintest Du, das Glas in der Hand, wir sollten nun endlich mal das „Sie“ verlassen. Jetzt hättest Du Unermüdlicher vielleicht etwas mehr Zeit gehabt, um hin und wieder in Ruhe anzustoßen. Das sollte nicht sein. Traurig. Mitteilsam, offen, schnell, voller Humor warst Du; und dabei von einer erstaunlichen Fähigkeit, an den Dir wichtigen Dingen dranzubleiben, sie durchzusetzen. Mehrfach haben wir uns gemeinsam um Positionen beworben. Immer warst Du, fünf Jahre jünger, vorn - mit all Deinen Gaben, die ich bewundert habe. Auf Deiner großen Reise durch die akademische medizinische Welt hast Du uns wie kein anderer vertreten. Und dennoch, nie, nie hatte ich das Gefühl, dass Deine Familie dabei gelitten hat. Im Gegenteil, sie blieb wohl zentral. Die Götter haben es gut mit Dir gemeint. Ich hebe mein Glas, nun weit weg, zu Dir hinüber. Und Du lächelst – wach und verschmitzt.
Danke.
Dein
Til Sauerbruch
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